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PV-Speicher Auswahlassistent
Du kannst deinen Wechselrichter ganz einfach aus dem Dropdown-Menü auswählen, und wir zeigen dir sofort die passenden Speicherlösungen an. Alternativ kannst du auch deine bevorzugte Marke anklicken und unseren Auswahlassistenten nutzen – er zeigt dir die Produkte, die genau zu deinem System passen
Die Funktion und Vorteile des Batteriespeichers
Die Hauptfunktion eines Batteriespeichers besteht darin, den Gleichstrom (DC), den die Solarmodule erzeugen, in elektrische Energie umzuwandeln und in Batterien zu speichern. Ein Batteriespeicher für Solaranlagen ermöglicht das Speichern von überschüssiger Solarenergie, während die Sonne auf die Solarpanele scheint und Strom erzeugt wird. Die gespeicherte Energie können Sie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen (z.B. abends). Dadurch wird der Eigennutzungsgrad des erzeugten Stroms maximiert und die Effizienz Ihrer Solaranlage verbessert. Selbst wenn kein Sonnenlicht vorhanden ist, kann Ihre Anlage auf den in der Batterie gespeicherten Strom zurückgreifen, sodass weniger oder keine Energie vom Stromanbieter bezogen werden muss. Zusätzlich erhöht sich Ihre Versorgungssicherheit, denn auch bei Stromausfällen oder Engpässen bei der Stromversorgung bleiben Sie weiterhin mit Strom versorgt, unabhängig von der Tageszeit.
Die folgenden Grafiken erläutern, wie die Erhöhung des Eigennutzungsgrades zustandekommt:

Ohne Batteriespeicher:
• Stromerzeugung nur tagsüber zu Sonnenzeiten möglich, maximale Strommenge um die Mittagszeit
• Tagsüber in der Regel niedriger Stromverbrauch, z.B. durch Arbeit unter der Woche oder Ausflüge am Wochenende. Der Verbrauch passiert hauptsächlich morgens und nachmittags/abends (Kaffeemaschine, Föhn, Kochen, Licht, TV usw.)
► Strom wird tagsüber teilweise nicht genutzt und muss eingespeist werden. Morgens und abends muss dagegen Strom vom Netzanbieter bezogen werden.
Mit Batteriespeicher:
• Während der Spitzenstromerzeugung in der Mittagszeit wird der Strom gespeichert
• Am Abend und am nächsten morgen wird der gespeicherte Strom aus dem eigenen Netz entnommen
►Erzeugter Strom kann maximal selbst genutzt werden; Tagsüber wird weniger Strom eingespeist und morgens/abends wird der Einkauf von Strom reduziert
In welchen Fällen lohnt sich die Investition in einen Batteriespeicher?
Aus umwelttechnischen Gesichtspunkten ist es grundsätzlich sinnvoll, erzeugten Strom vollständig zu nutzen. Ungenutzten Strom verloren gehen zu lassen wäre schade, denn er könnte zur Senkung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Atomstrom beitragen. Ob Sie diesen Strom einspeisen oder selbst speichern, macht für die Umwelt allerdings keinen großen Unterschied - für Ihren Geldbeutel aber schon!
Aus finanzieller Sicht hängt die Rentabilität der Investition in einen Batteriespeicher von mehreren Faktoren ab: Neben den Kosten für den Kauf und die Installation des Batteriespeichers gilt es auch die Menge an erzeugtem und verbrauchtem Solarstrom zu berücksichtigen, sowie die daraus resultierenden Einsparungen bei den Kosten für eingekauften Strom. Je mehr Solarstrom Sie erzeugen und direkt verbrauchen können, desto weniger Strom müssen Sie vom Netzanbieter beziehen, was Ihre Stromkosten senkt und die Amortisationszeit des Batteriespeichers verkürzt. Je höher die Strompreise in Ihrer Region sind, desto mehr Geld sparen Sie dabei. In einigen Regionen gibt es zusätzlich Förderungen oder Zuschüsse für die Investition in einen Batteriespeicher. Dadurch können Sie die Anschaffungskosten für Ihren Batteriespeicher erheblich reduzieren.
Als Faustregel gilt, dass die Amortisationszeit typischerweise zwischen 5 und 15 Jahren liegt. Für eine genauere Einschätzung ist eine Prognoseberechnung Ihrer individuellen Situation notwendig.
Im Folgenden wird dies an zwei Beispielen mit folgenden Kennzahlen vorgerechnet:
Strompreis im Einkauf: 35 Cent/kWh
Einspeisevergütung: 8,6 Cent/kWh
Einsparungen je selbst genutzte kWh: 26,4 Cent/kWh
Beispiel 1: Eine vierköpfige Familie mit einer 3 kWp-Solaranlage kauft einen 3kWh-PV-Speicher
Gesamtpreis für den 3 kWh Speicher: 800 €
Strombedarf: 5000 kWh pro Jahr
Stromerzeugung mit 3 kWp-Solaranlage: 3000 kWh pro Jahr
Ohne Speicher Eigennutzung: 1000 kWh Einspeisung: 2000 kWh
Mit Speicher Eigennutzung: 2000 kWh Einspeisung: 1000 kWh
Eigennutzung erhöht um 1000 kWh: 264 € (1000 kWh x 0,264 €/kWh)
Amortisationszeit: 3 Jahre und 11 Tage
Beispiel 2: Einpersonenhaushalt mit 1,5 kWp-Solaranlage kauft einen 3 kWh-PV-Speicher
Gesamtpreis für den 3 kWh Speicher: 800 €
Strombedarf: 1500 kWh pro Jahr
Stromerzeugung mit 1,5 kWp-Solaranlage: 1500 kWh pro Jahr
Ohne Speicher Eigennutzung: 500 kWh, Einspeisung: 1000 kWh
Mit Speicher Eigennutzung: 1000 kWh Einspeisung: 500 kWh
Eigennutzung erhöht um 500 kWh: 132 € (500 kWh x 0,264 €/kWh)
Amortisationszeit: 6 Jahre und 22 Tage
An den beiden Beispielrechnungen wird deutlich, dass sich die Investition in den PV-Speicher schneller amortisiert, wenn Ihre Anlage einen hohen Stromdurchsatz hat. Dies ist insbesondere bei größeren Haushalten der Fall, die einen höheren Stromverbrauch haben. Gleichzeitig hat auch die Leistung Ihrer Solarpanele einen entscheidenden Einfluss. Je größer diese ist, desto schneller macht sich der PV-Speicher bezahlt.
Falls Sie die Leistung Ihrer Solarpanele erhöhen möchten, haben wir für Sie eine Vielzahl an einzelnen Solarpanelen sowie Paketen im Angebot.
Vorteile von LiFePO4-Batterien gegenüber herkömmlicher Bleisäurebatterien
Längere Lebensdauer: LiFePO4-Batterien können, je nach Nutzung und Pflege, 5000-7000 Lade- und Entladezyklen durchlaufen, Bleisäure-Batterien hingegen nur 1500-2000.
Größere nutzbare Kapazität: LiFePo4-Batterien haben eine maximale Entladungstiefe (Depth of Discharge/DoD) von fast 100%, während Bleisäure-Batterien typischerweise nur bis 50% entladen werden sollten. Die tatsächlich nutzbare Kapazität von LiFePo4-Batterien ist damit nahezu doppelt so hoch. Die tatsächlich nutzbare Kapazität einer 2 kWh-LiFePo4-Batterie entspricht demenach etwa der einer 4 kWh-Bleisäurebatterie.
Höhere Energiedichte: LiFePO4-Batterien sind wesentlich leichter und kompakter als Bleisäure-Batterien: Bei gleicher nutzbarer Kapazität haben LiFePo4-Batterien nur etwa 15% des Gewichts einer Bleisäurebatterie. Eine 2 kWh-LiFePo4 Batterie wiegt etwa 20 kg, während eine 4 kWh-Bleisäurebatterie etwa 140 kg wiegt.
Selbstentladungsrate: Auch ohne elektrische Verbraucher laufen zu einem gewissen Grad elektrochemische Reaktionen ab, die zu einer Entladung des Batteriespeichers führen. Der Anteil der nutzbaren Kapazität in Abhängigkeit von der Lagerungsdauer wird als Selbstentladungsrate bezeichnet. Die Selbstentladungsrate hängt von Faktoren wie Umgebungstemperatur, Batterietyp und der Batterietechnologie ab. Bei Temperaturen über +55°C steigt die Selbstentladungsrate schnell an. LiFePO4-Batterien sind bekannt für eine langsamere Selbstentladungsrate als Bleisäurebatterien.
Sicherheit: Im Vergleich zu anderen Lithium-Ionen-Batterien haben LiFePO4-Batterien eine höhere thermische Stabilität und sind weniger anfällig für Probleme wie thermisches Durchgehen.
Umweltverträglichkeit: Blei ist giftig für Mensch und Umwelt. LiFePO4-Batterien enthalten kein Blei und sind somit weniger schädlich für die Umwelt. Ihre längere Lebensdauer macht sie darüber hinaus zu einer nachhaltigeren Lösung.
Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten von LiFePo4-Batterien erscheinen auf den ersten Blick höher als die von Bleisäurebatterien. Wenn man allerdings die wesentlich längere Lebensdauer und die höhere Nutzkapazität einkalkuliert, sind die Kosten wesentlich geringer: Eine 3 mal längere Lebensdauer und doppelte nutzbare Kapazität bedeuten im Umkehrschluss, dass der Preis einer LiFePo4-Batterie der von sechs Bleisäurebatterien gegengerechnet werden kann. In der nachfolgenden Tabelle haben wir Ihnen den Preis einer kWh über die Lebensdauer beider Batterietypen berechnet. Trotz eines höheren Einkaufspreises liegt der Preis pro kWh bei der LiFePO4 Batterie bei nur etwa 45% im Vergleich zu einer Bleisäurebatterie.

Zusammenfassend stellen wir fest, dass die LiFePO4-Batterie einer Bleisäurebatterie in allen Gesichtspunkten überlegen ist. Dies ist der Grund, warum wir zurzeit ausschließlich LiFePO4-Batterien von namhaften Herstellern anbieten. Aktuell haben wir folgende Produkte von Pylontech für 48V-Systeme im Angebot (weitere Artikel folgen in Kürze):
1. Pylontech US2000C mit einer Kapazität von 2,4kWh
2. Pylontech US3000C mit einer Kapazität von 3,5 kWh
3. Pylontech US5000C mit einer Kapazität von 4,8 kWh
4. Set aus 4x US3000C mit einer Kapazität von 14 kWh
Berechnung der passenden Batteriekapazität
Die Größe der Batteriekapazität ist optimal ausgelegt, wenn sie den durchschnittlichen Stromverbrauch zwischen abends und morgens abdeckt. Um diesen zu bestimmen, sollten Sie einerseits Ihren Stromverbrauch kennen und andererseits abschätzen können, zu welcher Tageszeit wie viel Strom verbraucht wird. Im Zweifelsfall gibt es auch Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können.
Den Strombedarf Ihres Haushaltes überprüfen Sie am besten anhand Ihrer Stromrechnungen. Sollten Sie diese nicht zur Hand haben, können Sie sich an den Durchschnittswerten deutscher Haushalte orientieren. Das Statistischen Bundesamt gibt dazu folgende Angaben:
Einpersonenhaushalt ca. 2000 kWh/Jahr
Zweipersonenhaushalt ca. 3250 kWh/Jahr
Mehrpersonenhaushalt ca 5000 kWh/Jahr
Der jährliche Strombedarf wird anschließend auf die durchschnittliche Tagesmenge umgerechnet.
Einpersonenhaushalt ca. 5,5 kWh/Tag
Zweipersonenhaushalt ca. 8,9 kWh/Tage
Mehrpersonenhaushalt ca. 13,7 kWh/Tag
Anschließend wird abgeschätzt, welche Menge an elektrischer Energie außerhalb der Ladezeiten genutzt wird. In unserem Beispiel nehmen wir einen Anteil von 50% an. Morgens wird Strom für Licht, die Kaffeemaschine oder den Wasserkocher benötigt. Nach Feierabend wird gekocht, zusätzliches Licht benötigt und der PC oder der Fernseher werden eingeschaltet. Moderne Waschmaschinen und Geschirrspüler können so eingestellt werden, dass sie sich zu vorprogrammierten Zeiten selbstständig einschalten. Die empfohlene Speicherkapazität entspricht also 50% des täglichen Stromverbrauchs. Daraus ergeben sich die folgenden Kapazitätswerte:
Einpersonenhaushalt: 50% von 5,5 kWh pro Tag = 2,7 kWh Speicherbedarf
Zweipersonenhaushalt: 50% von 8,9 kWh pro Tag = 4,5 kWh Speicherbedarf
Familienhaushalt: 50% von 13,7 kWh pro Tag = 6,9 kWh Speicherbedarf
Die Verbraucherzentrale NRW nutzt die folgende Formel als Richtwert:
Stromverbrauch pro Jahr / 365 Tage / 2 = Bruttokapazität
Diese Formel ist rechnischerisch identisch mit unserem Beispiel.
Zusammenschalten mehrerer Batterien
Die Batterien von Pylontech sind modular aufgebaut, sodass die Kapazität durch die Verbindung mehrerer Batteriemodule in Reihe (maximal 16 Module) einfach erweitert werden kann. Sie können also mehrere Batterien von Pylontech verbinden, wodurch sich die gesamte Speicherkapazität Ihrer Solaranlage beliebig aufstocken lässt. Dabei werden die Batterien parallel geschaltet - Minuspol an Minuspol und Pluspol an Pluspol (siehe untere Grafik). Dadurch addieren sich die Kapazitäten der einzelnen Batteriespeicher und die Spannung (Volt) bleibt unverändert. Achten Sie unbedingt auf gleiche Kapazität, gleiche Bauart, gleichen Ladezustand und gleiches Alter Ihrer Batterien!
In unserer Broschüre finden Sie weitere Informationen zum Umgang und zur Installation unserer PV-Speicher von Pylontec.

Der Einbau des Batteriespeichers in Ihrer Anlage
Der Batteriespeicher wird zunächst an den Wechselrichter angeschlossen. Bei Hybridwechselrichtern wird der von den Solarpanelen erzeugte Strom über die Ladereglerfunktion in den Batteriespeicher geladen. Zur Stromentnahme entnimmt der Wechselrichter den gespeicherten Strom aus der Batterie und wandelt ihn in Wechselstrom (230 Volt) um, damit er anschließend genutzt oder eingespeist werden kann.
Sollte Ihr Wechselrichter nicht über eine Ladereglerfunktion verfügen, benötigen Sie einen zusätzlichen Laderegler, der zwischen die Solarpanele und den Batteriespeicher geschaltet wird. Der Wechselrichter wird in diesem Fall an den Batteriespeicher angeschlossen.

Kompatibilität mit verschiedenen Wechselrichtern
Bitte achten Sie beim Kauf des Batteriespeicher auf die Kompatibilität mit Ihrem Wechselrichter. Unsere Batteriespeicher von Pylontech sind mit namhaften Hybrid-Wechselrichtern wie denen von Solis, Hoymiles und Growatt kompatibel. Detaillierte Informationen finden Sie in der Kompatibilitätsliste.
Passend dazu finden Sie Wechselrichter auf entsprechende Kategorieseite.
Lagerung des Batteriespeichers für eine lange Lebensdauer
Sollten Sie den Batteriespeicher eine Zeit lang nicht verwenden, so gibt es einige Punkte zu beachten, um die Lebensdauer und den Ladezustand der Batterie zu erhalten.
1. Trennen Sie sämtliche Anschlüsse physisch von den Batterien. Damit vermeiden Sie unnötige Entladungen während der Lagerung
2. Lagertemperatur: Lagern Sie den Batteriespeicher bei einer Temperatur zwischen 0°C und 25°C. Extreme Temperaturen können die Leistung der Batterie beeinträchtigen und ihre Lebensdauer verkürzen.
3. Ladungszustand: Lagern Sie den Batteriespeicher bei einem Ladungszustand von etwa 50-60%. Eine vollständige Auf- oder Entladung vor der Lagerung kann die Lebensdauer der Batterie verringern. LiFePO4-Batterien haben von sich aus eine Entladungsrate von monatlich 1-3%. Bei längeren Lagerzeiten empfiehlt es sich deshalb, den Ladezustand der Batterie turnusmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuladen (zB. alle drei Monate).
4. Trocken und sauber: Lagern Sie den Batteriespeicher an einem trockenen und sauberen Ort, um Korrosion und andere Schäden zu vermeiden.
5. Lagern Sie die Batterie in aufrechter Position und vermeiden Sie mechanische Beschädigungen.
Indem Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie die Lebensdauer Ihres LiFePO4-Batteriespeichers maximieren und sicherstellen, dass er bei Bedarf sofort einsatzbereit ist.
FAQS
Frage: Was sind kW, kWp und kWh?
Antwort:
Ein kW (Kilowatt) entspricht 1000 Watt und beschreibt die Leistung im Allgemeinen, das kann z.B. die Leistung eines Stromverbrauchers sein, die Stromerzeugungsleistung oder auch eine Heizleistung.
kWp wird häufig bei Solarmodulen angegeben, oft auch in der Form kW (peak). Die Angabe bezeichnet die maximale Leistung, die mit dem jeweiligen Solarmodul generiert werden kann. Je nach Wetterlage kann die Leistung auch niedriger ausfallen.
Die Bezeichnung kWh entspricht dem Energieinhalt, mit dem ein 1000 Watt Verbraucher eine Stunde lang betrieben werden kann. Ein 500 Watt Verbraucher kann mit einer kWh entsprechend zwei Stunden lang betrieben werden. Üblicherweise wird die Kapazität eines Batteriespeichers in kWh angegeben.
Frage: Was bedeutet "SoC", "DoD" und "SoH"?
Antwort:
- SoC steht für State of Charge, wird in % angegeben und beschreibt den Ladezustand der Batterie. Ein SoC von 20% hat eine Restkapazität von 20%.
- DoD steht für Depth of Discharge und bezeichnet den Entladungsgrad. Er wird oft in Verbindung der Zyklenzahl der Batterie angegeben.
- SoH steht für State of Health und beschreibt den Alterungszustand der Akkuzellen.
Frage: Was ist ein BMS und wie funktioniert es?
Antwort:
Die Abkürzung BMS steht für Batteriemanagementsystem. Es handelt sich um ein System, das in hochwertigen LiFePO4-Batterien enthalten ist, um die Sicherheit, Leistung und Lebensdauer der Batterie zu maximieren. Es überprüft konstant die Temperatur, den Ladungszustand und den Stromfluss der Batterie, gleicht die Ladung der einzelnen Zellen aus, steuert das Laden und Entladen der Batterie, schützt vor Gefahren wie Überhitzung und Kurzschluss und gibt Informationen über den Zustand der Batterie an andere Geräte weiter.
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Batteriespeicher für Photovoltaik-Anlagen: Der umfassende Guide
Was sind Batteriespeicher?
Ein Batteriespeicher (auch Stromspeicher genannt) besteht aus einer oder mehreren Batterieeinheiten, einem Batteriemanagementsystem (BMS) sowie optional einem integrierten Hybrid-Wechselrichter. Seine zentrale Aufgabe ist es, über den Tag erzeugten Solarstrom zwischenzuspeichern und bei Bedarf an den Haushalt oder das öffentliche Netz abzugeben. So lässt sich der Eigenverbrauch maximieren, die Netzbelastung reduzieren und – bei netzfernen Anlagen – für autarke Stromversorgung sorgen.
Zentrale Funktionen eines Batteriespeichers:
- Energiemanagement: Speicherung von Überschussstrom tagsüber und Bereitstellung in Abend- oder Nachtstunden.
- Autarkiesteigerung: Verringerung der Abhängigkeit vom öffentlichen Netz, gerade bei steigenden Strompreisen.
- Netzdienlichkeit: Reduktion von Spitzeneinspeisungen ins öffentliche Netz, Glättung der Leistungsflüsse.
- Notstromfunktion: Bei Ausfall des öffentlichen Netzes können kritische Verbraucher (z. B. Kühlschrank, Beleuchtung) weiter versorgt werden (je nach System und Kapazität).
Welche Batterietypen gibt es?
Die Wahl des richtigen Batterietyps hängt von Anwendungsfall, Budget und Anforderungen an Lebensdauer sowie Effizienz ab. Die wichtigsten Technologien im Überblick:
1. Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion)
- Chemie-Varianten: Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄), Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid (NMC), Lithium-Titanat (LTO).
- Vorteile: Hohe Energiedichte, lange Zyklenfestigkeit (2.000–6.000 Zyklen je nach Chemie), hohe Entladetiefe (bis 90 %), hoher Wirkungsgrad (90–98 % Round-Trip-Effizienz).
- Einsatz: Weit verbreitet in Einfamilienhäusern sowie Gewerbeanlagen; geeignet für Anwendungen mit häufiger Tiefentladung und hohen Lasten.
- Nachteile: Höhere Anschaffungskosten als Blei-Speicher; Temperaturempfindlichkeit (BMS erforderlich).
2. Blei-Säure-Batterien
- Typen: Offene Blei-Säure (Vlies, Gel), AGM (Absorbent Glass Mat).
- Vorteile: Günstiger Einstiegspreis, bewährte Technologie, robust gegenüber Kurzzeitüberspannungen.
- Einsatz: Kleine Inselanlagen oder Einstiegssysteme; eher dort, wo Kosten im Vordergrund stehen und nur geringe Zyklenanforderung besteht.
- Nachteile: Niedrigere Lebensdauer (ca. 500–1.000 Zyklen), geringere Entladetiefe (50 %), geringerer Wirkungsgrad (70–85 %), höherer Wartungsaufwand (Säureniveau kontrollieren, Temperatursensitiv).
3. Redox-Flow-Batterien
- Chemie: Vanadium-Redox-Flow, Zink-Bromid.
- Vorteile: Beliebige Skalierbarkeit (Leistung und Kapazität getrennt), lange Lebensdauer (10.000+ Zyklen), hohe Zyklenfestigkeit, nahezu vollständige Entladbarkeit.
- Einsatz: Großspeicher (Gewerbe, Industrie, Quartiers-Lösungen), kommunale Versorgung.
- Nachteile: Hohe Investitionskosten, komplexe Mechanik (Pumpen, Tanks), begrenzte Leistungsdichte.
4. Salzbatterien (Natrium-Schwefel, Natrium-Nickelchlorid)
- Vorteile: Hohe Energiedichte (im Vergleich zu Blei-Säure), gute Zyklenfestigkeit, hoher Wirkungsgrad (85–90 %).
- Einsatz: Großanlagen, Mittelspannungs-Netze, industrielle Anwendungen.
- Nachteile: Betriebstemperaturen um 300 °C nötig (isolierter Behälter, spezielle Wartung), Sicherheitsanforderungen erhöht.
On-Grid vs. Off-Grid Batteriespeicher: Entscheidungskriterien
On-Grid Speicher
- Netzanbindung: Anbindung an das öffentliche Netz zwingend nötig
- Kostenstruktur: Günstiger, da kein zusätzlicher Inselwechselrichter
- Autarkiegrad: Teilautarkie durch Eigenverbrauchsoptimierung
- Förderfähigkeit: Häufige Förderung im Kontext von PV-Speicherprogrammen
- Komplexität: Einfachere Integration in bestehende PV-Anlage
- Notstromfähigkeit: Oft nur optional (insbesondere bei Hybrid-Wechselrichtern)
Off-Grid Speicher
- Netzanbindung: Betrieb ohne Netzanschluss, autark
- Kostenstruktur: Teurer, weil Notstromfunktionen, Topologie des Netzes berücksichtigt werden müssen
- Autarkiegrad: Hohe bis vollständige Autarkie, komplett netzunabhängig
- Förderfähigkeit: Weniger gefördert (nur spezielle Inselanlagen-Förderungen)
- Komplexität: Komplexe Auslegung: Lastmanagement, redundante Versorgung muss sichergestellt werden
- Notstromfähigkeit: Standardmäßig enthalten, da keine Netzversorgung verfügbar
Wann lohnt sich welches System?
- On-Grid: Wenn Sie primär Ihren Eigenverbrauch steigern, Kosten für Netzbezug senken und keine vollständige Unabhängigkeit benötigen. Ideal in dicht besiedelten Regionen mit stabiler Netzversorgung.
- Off-Grid: Für abgelegene Ferienhäuser, Landwirtschaftsbetriebe ohne Stromnetz, Baustellen oder als Energiequelle bei häufigen Netzausfällen. Mehr Aufwand und Kosten, aber volle Kontrolle über die Versorgung.
Worauf sollte man beim Kauf eines Batteriespeichers achten?
1. Kapazität und Entladetiefe (Depth of Discharge, DoD)
- Nominale Kapazität (kWh): Gibt an, wie viel Energie der Speicher maximal aufnehmen kann. Wählen Sie die Kapazität idealerweise so, dass sie Ihren durchschnittlichen Abend- und Nachtverbrauch deckt.
- DoD: Die nutzbare Kapazität eines Speichers wird durch die empfohlene Entladetiefe beschränkt (z. B. 80–90 % bei Li-Ion, 50 % bei Blei-Säure). Eine höhere DoD erlaubt mehr nutzbare Energie, kann aber die Lebensdauer verringern, wenn sie dauerhaft ausgereizt wird.
2. Zyklenfestigkeit und Lebensdauer
- Zyklenzahl: Gibt an, wie oft der Speicher geladen und entladen werden kann, bis seine Kapazität auf einen definierten Restwert (z. B. 80 %) sinkt. Lithium-Ionen-Varianten erreichen 2.000–6.000 Zyklen, Flow-Batterien > 10.000 Zyklen, Blei-Säure typischerweise 500–1.000 Zyklen.
- Jahreslebensdauer (Jahreszyklen): Bei täglichen Lade- und Entladezyklen über 10 Jahre oder mehr. Prüfen, ob der Hersteller garantierte Leistungen über X Jahre und Y Zyklen bietet.
3. Wirkungsgrad
- Round-Trip-Effizienz: Verhältnis von zurückgelieferter Energie zu eingespeister Energie. Lithium-Ionen liegen bei 90–98 %, Blei-Säure bei 70–85 %, Flow-Batterien zwischen 65–80 %. Höherer Wirkungsgrad reduziert Verluste und verbessert Wirtschaftlichkeit.
4. Leistungsparameter (C-Rate, Entladeleistung)
- Entladestrom: Maximaler Strom (kW), den der Speicher bei hoher Last liefern kann. Wichtig, wenn simultan mehrere Verbraucher (z. B. Wärmepumpe, Elektroauto-Ladegerät) betrieben werden sollen.
- Laderate: Wie schnell der Speicher nach Erzeugungsspitzen geladen werden kann. Bei PV-Anlagen in Phasen hoher Erzeugung sollte der Speicher das Potenzial auch vollständig aufnehmen können.
5. Batteriemanagementsystem (BMS) und Sicherheit
- Überwachung: Temperaturüberwachung, Zellgleichgewichtsfunktionen, Schutz gegen Überladung und Tiefentladung.
- Kommunikation: Integration in Monitoringplattformen, Fernwartung, Firmware-Updates.
- Zertifizierungen: CE, TÜV, ISO 9001/14001, UN38.3 (Transport), ggf. IEC-Normen (IEC 62619, IEC 62717).
6. Thermisches Management und Installationsbedingungen
- Temperaturbereich: Arbeiten Batterien zwischen –20 °C und +50 °C? Lithium-Ionen sind bei niedrigen Temperaturen eingeschränkt (Laderestriktion).
- Kühlung/Heizung: Manche Systeme verlangen Temperaturkontrolle (aktive Kühlung bei großen Systemen, beheizte Gehäuse im Winter).
- Aufstellungsort: Innen oder außen, IP-Schutzklasse, Rücksicht auf Feuchte, Staub, UV-Einstrahlung.
7. Hybrid- vs. reiner Speicher-Wechselrichter
- Hybrid-Wechselrichter: Integrieren PV- und Batteriespeicher-Management in einem Gerät. Vorteil: Weniger Platzbedarf, geringerer Verkabelungsaufwand, abgestimmte Steuerungen. Nachteil: Austauschbarkeit eingeschränkt – bei Defekt muss gesamtes Kombigerät getauscht werden.
- Separater Speicher-Wechselrichter: PV-Wechselrichter bleibt bestehen, der Speicher bekommt eigenen Wechselrichter. Vorteil: Modulare Erweiterbarkeit, Austausch einzelner Komponenten möglich. Nachteil: Höherer Installationsaufwand, mehr Gehäuseplatz nötig.
Förderungen für Batteriespeicher in Deutschland
1. KfW-Programm 275 „Erneuerbare Energien – Speicher"
- Förderziel: Zuschuss für Batteriespeicher in Verbindung mit neuen oder bestehenden PV-Anlagen.
- Förderquote: Bis zu 30 % der Investitionskosten (bei reiner Speicherinstallation). Bei Integration in die PV-Anlage (Hybrid-System) sind ebenfalls Zuschüsse möglich.
-
Voraussetzungen:
- Mindestengröße der PV-Anlage in kWp (je nach Aufrufrunde variierend).
- Mindestens 50 % des gespeicherten Stroms muss selbst verbraucht werden (Nachweis durch Monitoring).
- Mindest- und Höchstkapazitäten (z. B. 2 kWh bis 100 kWh).
- Antragstellung: Vor Vorhabensbeginn bei der KfW-Bankengruppe über Hausbank.
2. BAFA-Förderung (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
- BAFA-Einzelprogramm: Teilweise Zuschüsse für Heimspeicher in Kombination mit PV-Anlage (variiert je nach Bundesland).
- Förderfähige Inhalte: Batteriespeicher inkl. Installation, Beratungskosten, Controlling-Systeme.
-
Förderhöhen:
- Bis zu 600 €/kWh Nutzkapazität für Li-Ion.
- Bis zu 200 €/kWh Nutzkapazität für Blei-Säure.
- Regelungen: Eigenverbrauchsnachweis, technische Mindestanforderungen, förderfähige Kostenmaxima.
3. Regionale Programme und Kommunale Anreize
- Bundesländer: NRW, Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und weitere Bundesländer haben zusätzliche Zuschüsse für Solarstromspeicherprojekte. Diese variieren saisonal – beachten Sie lokale Richtlinien und Aufrufzeiträume.
- Städte/Gemeinden: Einige Kommunen gewähren Boni für netzdienliche Betriebsweisen (z. B. Spiegelung von Spitzenlasten, Blindleistungsregelung) oder integrative Förderungen im Rahmen von Klimaschutzkonzepten.
4. Mehrwert durch netzdienliche Funktionen
- Lastmanagement/Zubauquote: Wenn Sie Ihre Batterie für Netzdienlichkeit (z. B. Frequenzstabilität, Primärregelung) freigeben, lassen sich weitere Boni oder Einspeiseprämien erzielen.
- Contracting-Modelle: Kooperation mit Energieversorgern, die Speicherbetreiber vergüten, wenn sie Strom gezielt in Netzknautscheren zur Verfügung stellen.
Warum chinesische Hersteller konkurrenzfähig sind
Ähnlich wie bei Wechselrichtern profitieren auch chinesische Batteriehersteller (etwa BYD, CATL, Pylontech, Growatt/Luna, Hefei Coslight) von Skaleneffekten, vertikaler Integration und fortschrittlicher Fertigungstechnik. Zudem sind sie Marktführe ind dieser Branche und beliefern auch viele Autoherstellenr wie Tesla,Audi oder auch Toyota. Folgende Punkte sprechen für chinesische Speicher:
- Kostenvorteil durch Massenproduktion: Großskalige Fertigung senkt Stückkosten, sodass Li-Ion-Module signifikant günstiger angeboten werden können als vergleichbare europäische oder amerikanische Modelle.
- Hoher Innovationsgrad und F&E-Investitionen: Chinesische Unternehmen investieren stark in Forschung (z. B. LFP-Chemie, optimierte Zellformate, höhere Energiedichten). Viele Produkte verfügen über integrierte BMS-Lösungen, aktive Zellüberwachung und Firmware-Updates.
- Internationale Zertifizierungen: Qualitätsstandards: CE, TÜV, UN38.3, IEC 62619, UL 9540, etc. So stellen auch chinesische Batterien europäische Sicherheits- und Leistungsanforderungen sicher.
- Breites Produktportfolio: Von kleinen Heimspeichereinheiten (2–10 kWh) bis hin zu modulbasierten Gewerbespeichern (100 kWh+). Hybrid-Module mit integriertem Wechselrichter sowie reine Batterie-Einheiten (DC-gekoppelt) sind verfügbar.
- Service- und Garantieleistungen: Viele Hersteller bieten lange Garantiezeiten (10–15 Jahre oder 5.000–10.000 Zyklen) sowie weltweite Servicenetzwerke oder lokalen Support-Partner in Deutschland.
Wie funktioniert ein Batteriespeicher?
1. Ladevorgang (Tagbetrieb)
- DC-Einspeisung: Solarstrom vom PV-Generator fließt in den Hybrid-Wechselrichter oder in den separaten Batterie-Wechselrichter.
- Laderegelung: Das BMS überwacht Spannung, Strom und Temperatur jeder Zelle und verteilt die Energie gleichmäßig (Balancing).
- Einspeiserichtung: Ladestrom fließt DC-seitig in das Batterie-Array, während überschüssiger Solarstrom (nach Deckung des Haushaltsbedarfs) in die Batteriezellen geleitet wird.
2. Speicherhaltung
- Blockladeverfahren: Bei Lithium-Ionen-Batterien erfolgt typisch ein CC-CV-Verfahren (konstanter Strom, dann konstante Spannung).
- Statusüberwachung: BMS protokolliert Ladezustand (SoC), Zellspannungen, Umgebungstemperatur und berechnet verbleibende verfügbare Kapazität.
- Selbstverbrauchsoptimierung: Wenn der Haushalt mehr verbraucht als die PV gerade liefert, gibt der Speicher je nach Einstellung vorrangig Strom ab.
3. Entladevorgang (Abend/Nacht/Lastspitzen)
- Wechselstromabgabe: Bei Hybrid-Systemen wandelt der integrierte Wechselrichter den DC-Strom aus den Batterien in netzkonformen AC-Strom (230 V / 400 V) um.
- Lastverteilung: Priorität hat Deckung des Haushaltsgrundbedarfs; danach (je nach Parametrierung) kann ein Teil als Netzeinspeisung abgeben werden, sofern Netzüberschuss besteht.
- Netzüberwachung: Bei Netzausfall kann das System in den Notstrommodus schalten und kritische Verbraucher autark versorgen (soweit Kapazität verfügbar).
- BMS-Kontrolle: Verhindert Tiefentladung (bis zur Basisspannung) und schaltet die Batterie ab, wenn untere Spannungsgrenzen erreicht sind.
4. Integration in Smart Home/Energiemanagement
- Kommunikation: Viele Systeme unterstützen Modbus, SunSpec, CAN-Bus, LAN/WLAN für Energiemanagementsysteme (EMS). So lassen sich Ladestrategien z. B. nach Nachtstromtarifen oder E-Auto-Ladevorgängen optimieren.
- Lastprognose und KI-gestützte Regelung: Neuere Systeme analysieren den Energieverbrauch und PV-Ertrag, um optimale Lade-/Entladefenster zu identifizieren und Prognosen für die nächsten Tage abzuleiten.
Batterietypen im Überblick
Li-Ion (LFP)
- Kapazität: 2 – 20 kWh (klein) / modulierbar
- Lebensdauer: 4.000 – 6.000 Zyklen
- Wirkungsgrad: 90 – 98 %
- Hauptvorteile: Hohe Zyklenzahl, hohe Entladetiefe, gute Sicherheit
- Einsatzbereiche: Einfamilienhaus, Gewerbe, Off-Grid
Li-Ion (NMC)
- Kapazität: 2 – 10 kWh (klein)
- Lebensdauer: 2.000 – 3.000 Zyklen
- Wirkungsgrad: 88 – 95 %
- Hauptvorteile: Hohe Energiedichte, kompakte Bauform
- Einsatzbereiche: Platzkritische Anwendungen, Mobilität, kleinere Speicherlösungen
Blei-Säure (AGM/Gel)
- Kapazität: 3 – 20 kWh
- Lebensdauer: 500 – 1.000 Zyklen
- Wirkungsgrad: 70 – 85 %
- Hauptvorteile: Günstiger Einstieg, bewährte Technologie
- Einsatzbereiche: Einfache Inselanlagen, Camping, Notstromsysteme
Redox-Flow (Vanadium)
- Kapazität: 10 – 100 kWh modulare Systeme
- Lebensdauer: 10.000 – 15.000 Zyklen
- Wirkungsgrad: 65 – 80 %
- Hauptvorteile: Unbegrenzte Skalierung, sehr lange Lebensdauer
- Einsatzbereiche: Industrie, Quartierspeicher, kommunale Anwendungen
Salzbatterie (NaS)
- Kapazität: 50 – 300 kWh (Großspeicher)
- Lebensdauer: 4.500 – 6.000 Zyklen
- Wirkungsgrad: 85 – 90 %
- Hauptvorteile: Hohe Energiedichte, gute Zyklenfestigkeit
- Einsatzbereiche: Gewerbe, Industrie, Netzausgleich, Großanlagen
Wirtschaftlichkeit und Einsparpotenzial
1. Eigenverbrauchssteigerung
Strompreis vs. Einspeisevergütung: Eigenverbrauchsstrom (ca. 42 Ct/kWh, Stand 2024) ist deutlich teurer als die Einspeisevergütung (ca. 8,6 Ct/kWh bei < 10 kWp-Anlage). Jeder gespeichert und selbst verbrauchte Kilowattstunde spart die Differenz.
Beispielrechnung:
- PV-Anlage erzeugt 5 MWh/Jahr.
- Ohne Speicher werden 30 % direkt verbraucht (1,5 MWh), 70 % (3,5 MWh) ins Netz eingespeist.
- Mit Speicher (10 kWh, 90 % Wirkungsgrad) lässt sich Eigenverbrauch auf 60 % steigern (3 MWh direkt, 2 MWh über Speicher), Rest 2 MWh ins Netz.
- Einsparung: (2 MWh zusätzliche Eigennutzung × 42 Ct) – (2 MWh × 90 % Effizienz × Netzbezugskosten) ≈ 840 € p. a. zusätzlicher Nutzwert je nach Tarif.
2. Peak-Shaving und Lastspitzenreduktion
- Netznutzungskosten: Im Gewerbe- oder Mehrfamilienhausbereich können Leistungsspitzen hohe Netzentgelte verursachen. Batteriespeicher glätten Lastspitzen und senken so monatliche Abschlagskosten.
- Power-to-Grid-Modelle: In manchen Regionen lassen sich Batteriespeicher für Regelleistung oder Netzregelenergie (Sekundärreserve) vermieten. Vergütung kann mehrere hundert Euro pro kW/Jahr betragen.
3. Lebensdauerkosten (Levelized Cost of Storage, LCOS)
- Investitionskosten: Anschaffung inkl. Installation (Li-Ion-Heimspeicher ca. 8.000 – 15.000 € für 10 kWh).
- Betriebskosten: Wartung, Austausch der Wechselrichter (nach 10–15 Jahren), Akkutausch (bei Degradation).
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LCOS-Rechnung:
Kosten pro gespeichert/kWh über Lebensdauer:
LCOS = (Investitionskosten + Σ OPEX) / gespeicherte Energie über Gesamtleben
Wenn LCOS unterhalb der Differenz aus Haushaltsstrompreis und Einspeisevergütung liegt, rechnet sich der Speicher.
4. Steuerliche Aspekte und Abschreibungen (Gewerbe)
- Abschreibungen: Bei gewerblicher Nutzung lassen sich Anschaffungskosten über Nutzungsdauer abschreiben (AfA: 10 Jahre für Batteriespeicher IT-Equipment, 20 % pro Jahr).
- USt-Vergünstigung: Bei reiner Eigenverbrauchsoptimierung kann Vorsteuerabzug und 19 % Umsatzsteuer fällig werden (aber Komplettlösung – PV-Anlage plus Speicher war lange Zeit USt-befreit bis Ende 2023).
- EEG-Umlage: Batteriespeicher gelten in der Regel nicht als EEG-Anlage, sondern als Verbrauch, sodass 40 % EEG-Umlage auf selbst genutzten Strom entfällt (Ausnahme: Kleinverbraucherregelung).
Auslegung und Dimensionierung des Batteriespeichers
1. Leistungsmatching
- Nennleistung (kW): Sollte dem maximalen Lade-/Entladestrom des PV-Wechselrichters bzw. dem Peakbedarf des Hauses entsprechen. Beispiel: Ein 5 kW-PV-Wechselrichter kann in Spitzenzeiten bis zu 5 kW in den Speicher einspeisen. Umgekehrt sollte der Speicher (z. B. 5 kW Entladeleistung) mindestens den Spitzenverbrauch decken.
2. Kapazitätsbedarf ermitteln
- Verbrauchsprofil analysieren: Monats- und Tagesverbrauch (kWh) erheben – meist mit Smart Meter oder Verbrauchsmonitoring.
- Autarkiegrad festlegen: 50 %, 70 % oder 90 % Eigenverbrauch? Je höher der Autarkiegrad, desto größere Speicher nötig.
- Notstrombedarf: Möchten Sie bei Netzausfall nur ein paar essenzielle Verbraucher versorgen (2–3 kWh), oder soll das System den kompletten Haushalt 24 h lang autark halten (z. B. 20–30 kWh)?
3. Entladetiefe und Puffer
- Bei Li-Ion (LFP): Nutzt man typischerweise 80 % der Kapazität (z. B. 10 kWh nominal → 8 kWh nutzbar), um Kapazitätserhalt zu gewährleisten.
- Bei Blei-Säure: Max. 50 % DoD (z. B. 10 kWh nominal → 5 kWh nutzbar). Darum sind Blei-Systeme bei gleichem nutzbarem Energiegehalt deutlich größer.
4. Standortbedingungen und Installationsraum
- Temperatur: Wählen Sie frost- und hitzegeschützten Aufstellungsort (Garage, Technikraum). Niedrige Temperaturen reduzieren Ladeleistung; hohe Temperaturen erhöhen Alterung.
- Raumbelüftung: Lithium-Ionen speichert in der Regel keine Gase, Blei-Säure jedoch schon (Säuredämpfe). Entlüftung beachten.
- Feuchtigkeitsschutz: Um Korrosion zu vermeiden, empfiehlt sich IP54-Schutz bei Außenaufstellung oder in Feuchträumen.
5. Systemarchitektur
- DC-gekoppelt (Hybrid-Wechselrichter): PV-Generator, Speicher und Last sind auf DC-Seite verbunden; Umschaltung über Hybrid-Wechselrichter.
- AC-gekoppelt: PV-Wechselrichter speist in den Hausanschluss; Speicher-Wechselrichter wird separat an das Hausnetz angeschlossen. Vorteil: Flexibilität, austauschbare Komponenten, Nachrüstung einfacher.
- Selektive Lasttrennung: Bei Netzausfall können Lastenselektionen in essenzielle und nicht-essenzielle Verbraucher unterteilt werden, um Speicherkapazität gezielt einzusetzen.
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Bei Solarscouts finden Sie eine breite Auswahl an hochwertigen Batteriespeichern aller relevanten Hersteller – von kompakten Li-Ion-Heimspeichern bis hin zu modularen Gewerbespeichern:
- Hersteller im Sortiment: BYD (LFP), Pylontech (LFP), Senec (Hybrid-Heimspeicher), Tesla (Powerwall), E3/DC, Varta (Station), LG Chem (Li-Ion), Sonnenspeicher (Flow-Lösungen) u.v.m.
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Beratung & Planung: Unsere Solarexperten unterstützen Sie bei:
- Verbrauchsanalyse und Bedarfserfassung
- Dimensionierung von Kapazität und Leistung
- Fördercheck (KfW, BAFA, Landeszuschüsse)
- Technische Projektierung und Auswahl des optimalen Systems
- Montage & Inbetriebnahme: Zertifizierte Installateure übernehmen fachgerechte Montage, Integration in bestehende PV-Anlage oder Neuinstallation.
- Service & Wartung: Langfristige Wartungspakete sichern die Lebensdauer Ihres Speichers. Regelmäßige Systemchecks und Firmware-Updates sind ebenso Teil unseres Angebots.
FAQ: Batteriespeicher
1. Was macht ein Batteriespeicher genau?
Ein Batteriespeicher speichert überschüssige Energie aus Ihrer PV-Anlage in chemischen Zellen (z. B. Lithium-Ionen). Bei Bedarf (z. B. Abend) wandelt ein Wechselrichter den gespeicherten Gleichstrom in netztauglichen Wechselstrom um und versorgt Haushalt oder Netzeinspeisung.
2. Welche Unterschiede gibt es zwischen Lithium-Ionen und Blei-Säure-Speichern?
- Lebensdauer: Li-Ion: 2.000–6.000 Zyklen; Blei: 500–1.000 Zyklen.
- DoD (Entladetiefe): Li-Ion: 80–90 %; Blei: ca. 50 %.
- Wirkungsgrad: Li-Ion: 90–98 %; Blei: 70–85 %.
- Kosten: Li-Ion: höherer Anschaffungspreis, dafür geringere Betriebskosten; Blei: günstiger, aber häufiger Austausch nötig.
3. Wie lange hält ein Batteriespeicher?
Lithium-Ionen-Systeme erreichen 10–15 Jahre (Herstellergarantie oft 10 Jahre oder 10.000 Zyklen). Blei-Säure muss nach 5–8 Jahren (je nach Nutzung) ausgetauscht werden. Flow-Batterien versprechen > 15 Jahre.
4. Wann lohnt sich ein Batteriepuffer/Heimspeicher?
- Wenn Sie Ihren Eigenverbrauch von z. B. 30 % auf > 60 % steigern möchten.
- Bei steigenden Strompreisen, niedriger Einspeisevergütung und hohen Nachtstromkosten.
- Wenn Sie Lastspitzen (Gewerbe) vermeiden und Netzentgelte reduzieren wollen.
- Wenn Sie Netzunabhängigkeit bzw. Notstromabsicherung wünschen.
5. Wie wähle ich die richtige Speicher-Größe?
- Analysieren Sie Ihren durchschnittlichen Tages-/Wochenverbrauch (kWh).
- Legen Sie gewünschten Autarkiegrad fest (50 %, 70 %, 90 %).
- Beachten Sie Entladetiefe (DoD) des Batterietyps.
- Berücksichtigen Sie Notstrombedarf (minimale Kapazität für essenzielle Verbraucher).
- Nutzen Sie Simulationstools oder lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten.
6. Kann ich meinen bestehenden Wechselrichter mit einem Batteriespeicher nachrüsten?
- Hybrid-Wechselrichter nachrüsten: Wenn der bestehende PV-Wechselrichter keine Speicherfunktion hat, kann ein zusätzlicher Speicher-Wechselrichter in das Hausnetz integriert werden (AC-Kopplung).
- Wechselrichter-Austausch: Viele PV-Wechselrichter-Hersteller bieten Upgrade-Optionen auf Hybrid-Modelle. In diesem Fall wird der alte Wechselrichter gegen einen Hybrid-Wechselrichter getauscht, der sowohl PV- als auch Speichermanagement übernimmt.
7. Wie überwache ich den Ertrag und Speicherzustand meiner Anlage?
Moderne Speichersysteme bieten Webportale oder Apps mit Live-Daten zu:
- Aktuelle Speicherkapazität (SoC)
- Historische Lade/Entladezyklen
- Gesamtenergiefluss (PV-Erzeugung, Verbrauch, Netzeinspeisung)
- Warnmeldungen (Temperatur, BMS-Fehler)
8. Braucht der Batteriespeicher eine Wartung?
- Li-Ion-Speicher: Wartungsarm. Regelmäßige Kontrolle der Umgebungstemperatur und Sichtprüfung der Gehäuse. Firmware-Aktualisierungen optimieren das BMS.
- Blei-Speicher: Periodische Kontrolle des Elektrolytstandes (bei offenen Systemen), Reinigung und Ventilkontrolle.
- Allgemein: Monitoring-Daten prüfen, um Degradation oder unerwartete Ausfälle frühzeitig zu erkennen. Manche Hersteller verlangen halbjährliche Wartungsprotokolle für Garantiezwecke.
9. Wie sicher ist ein Batteriespeicher?
- Lithium-Ionen (LFP) gelten als besonders sicher: Keine thermische Kettenreaktion bei mechanischer Beschädigung, robust gegen Überhitzung.
- BMS: Schützt vor Überladung, Tiefentladung, Kurzschluss und Temperaturüberhitzung.
- Brandschutz: Bei größeren Anlagen Brandschutzkonzepte (Löschsysteme, geeignete Aufstellräume) notwendig.
10. Gibt es Förderprogramme für Batteriespeicher?
- KfW 275: Bis zu 30 % Zuschuss auf Batteriespeicher (oder Hybrid-System inklusive Wechselrichter) bei teilweiser Selbstverbrauchsnutzung.
- BAFA: Gestaffelte Zuschüsse (bis 600 €/kWh für Li-Ion, 200 €/kWh für Blei).
- Landes- und Kommunalförderungen: Regionale Programme ergänzen oft die KfW/BAFA-Förderung – informieren Sie sich bei Ihrem Land oder Ihrer Kommune.
- Netzdienliche Extras: Boni für Frequenzregeleinspeisung, Lastspitzenreduktion, Schwarzstart.